Liebe Freunde,
immer wieder bin ich bereits über Jackfruit als Fleischersatz gestolpert. Angeblich sollen selbst “eingefleischte” Fleischliebhaber getäuscht worden sein – also ein Wunderfrucht sozusagen. Aber was ist dran an der Jackfruit?
Ich persönlich halte ja nicht sehr viel von den sogenannten Fleischersatzprodukten und meide sie zum grössten Teil. Meist sind diese Produkte gespickt mit Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärker, Aromen, Konservierungsmittel, usw. Deshalb hatte es mir die Idee von der Frucht, die man anstatt Fleisch verwenden kann doch sehr angetan und ich bin neugierig geworden.
Was ist die Jackfrucht?
Die Jackfrucht, die ausgereift bis zu 50 kg schwer werden kann, kommt aus Asien und wächst nur in den Tropen. Sie fällt durch die grüne Schale mit den Noppen auf. Die Früchte wachsen direkt am Stamm des Jackfruchtbaumes. Ausgereifte Früchte schmecken süsslich und kommen oft in asiatischen Desserts und Süssspeisen vor. Um die Jackfruit als Fleischersatz nutzen zu können, werden die grünen und unreifen Früchte geerntet. Leider werden die Jackfruchtbäume in Monokulturen angebaut. Zudem gab es bisher in Europa keine Früchte in Bioqualität zu kaufen. Hinzu kommt der entsprechend ökologische Footprint für den Transport, der dem Genuss ein bitteren Nachgeschmack verleiht. Jedoch immer noch besser als der Verzehr der gleichen Menge Fleisch. Das Tierleid hier ganz aussen vorgelassen.
Zubereitung
Ich war dann doch hoch erfreut, dass der Hersteller Govinda Jack’s Fruchtfleisch¹ auf den Markt brachte. Gemäss Govinda kommen die verwendeten Früchte aus Südindien, wo sie in, nach EU-Bio-Standard zertifizierten, Familienbetrieben gedeihen. Govinda kauft in der Saison die junge Früchte ein und ermöglicht Kleinbauern somit eine sichere Einnahmequelle.²
Govinda bietet die Jackfruit einmal in Schnetzel und einmal in Würfel an – sojafrei, glutenfrei und vegan. Toll ist, dass die geschlossene Packung ungekühlt und rund 2 Jahre haltbar ist. Die Jackfruit selber ist relativ geschmacksneutral und muss entsprechend gewürzt werden. EIne Gewürzmischung liegt bei. Natürlich ohne Zusatzstoffe wie wir das von dem Hersteller gewohnt sind. Auch unterscheidet sich die Zubereitungsform zu Fleisch. Das Fruchtfleisch wird mit der Gewürzmischung in der Pfanne in Öl angebraten. Zutaten wie Zwiebeln, Knoblauch, Pilze, usw werden extra zubereitet und erst später mit dem Fruchtfleisch zusammen gemischt. Detaillierte Zubereitungstipps und Rezepte findest Du in der Verpackung. Die Jackfrucht braucht einige Zeit bis sie den richtigen Geschmack bekommt und muss leicht bräunlich angebraten werden. Also bei der Zubereitung darfst Du nicht ungeduldig werden, denn diese kann bis zu 15 Minuten dauern.
Die Konsistenz der Jackfruit ist sehr faserig, dementsprechend wird es schwierig sein ohne Hilfsmittel ein ganzes Stück daraus zu zaubern. Doch den Vergleich mit Hackfleisch bzw. pulled pork kann man durchaus wagen.
Jackfruit- Küchle oder Jackfruit- Frikadellen (die deutsche Sprache unterscheidet hier je nach Region)
Ich entschied mich für die Jackfruit-Küchle, da eines meiner früheren Fleischlieblingsgerichte die schwäbischen Hackfleischküchle waren. Nach ca. zehnminütigem Anbraten des gewürzten Fruchtfleisches, mischte ich es in einem Topf mit Knoblauch und Zwiebeln. Damit auch die Masse zum verarbeiten taugt, gab ich Dinkel-Paniermehl und Hirseflocken dazu, sowie etwas lauwarmes Wasser. Ich liess die Mischung rund 10 Minuten quellen bis ich dann die Küchle formte um sie in der Pfanne knackig anzubraten. In meinem Fall hätte ich wohl etwas mehr Paniermehl bzw. Hirse beigefügt, denn die Küchle waren etwas anfällig beim wenden. Um die klebrige Eigenschaft von Ei zu ersetzen wäre auch Sesam oder Leinsamen hilfreich gewesen. Wie es aber immer so ist, man bemerkt erst hinterher oder wenn es zu spät ist, das man etwas vielleicht ander machen hätte können. Aber wie Du auf dem Bild siehst, kann sich mein erster Test und Versuch durchaus sehen lassen.
Mein Fazit
Das Verhalten von Jackfrucht ist dem von Fleisch schon sehr ähnlich, die Gewürzmischung nicht ganz so nach meinem Geschmack, deshalb werde ich bei der nächsten Zubereitung meine eigenen Gewürze verwenden. Hinzu kommt noch, dass ich von den drei kleinen Jack’s Küchle und dem Tomatensalat extrem satt geworden bin und es sich ein richtiges Völlegefühl eingestellt hat. Und das lag sicher nicht an den Tomaten. Es mag sein, dass ich diese Art von Essen nicht mehr gewohnt bin und es mag bei Dir anders sein. Im Grossen und Ganzen sehr spannend für jemand, der eine Fleischalternative sucht, doch für mich als vorwiegend rohköstlicher Veganer, wird die Jackfruit nur ausnahmsweise und bei besonderen Gelegenheiten auf den Teller kommen. Oder wenn der Gluscht mich antreibt was Fleischiges zu wollen, was sicher auch ab und an mal vorkommt. 😉
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Deine Betty
Quellen:
¹ Govinda Natur GmbH, Jackfruit – https://www.govinda-natur.de/search?sSearch=jackfruit
² Rezepteheft in Govinda Jack’s Fruchtfleisch